Die
Kampfkunst des Tang Soo Do ist relativ modern, jedoch reicht deren
Ursprung viele Jahrhunderte zurück. Die koreanische Kunst des Tang Soo
Do ist ein vielfältiger Stil, zusammengesetzt aus 60% Soo Bahk Do sowie
Stilelementen aus 30% nord- und 10% südchinesischen Schulen. Die
Fußtritttechniken, für die Tang Soo Do unübertroffen ist, stammen
hauptsächlich aus dem koreanischen Tae Kyun. Soo Bahk Do wurde in der
Silla Dynastie (668 - 935 A.D.) entwickelt und erlebte seine Blüte
während der Koryo Dynastie (935 - 1392 A.D.). Tang Soo Do ist sowohl ein
harter als auch ein weicher Stil. Seine Härte stammt zum Teil vom Soo
Bahk und seine weichen fließenden Bewegungen stammen von den
nord-chinesischen Systemen.
Großmeister
Hwang Kee, der Tang Soo Do entwickelte, war ein ungewöhnlicher
Kampfkunstexperte. Bereits im Alter von 22 Jahren erreichte er schon die
Meisterschaft in Soo Bahk Do sowie auch in Tae Kyun. In diesem Alter
reiste er 1936 von Korea ins nördliche China und traf dort auf eine
chinesische Kampfartistik, genannt die 'Tang Methode' und entwickelte
das heute bekannte Tang Soo Do.
Nach seiner Rückkehr gründete er 1945 in Seoul/Korea die Schule
des Moo Duk Kwan, in der er die von ihm entwickelte Kampfkunst des Tang
Soo Do unterrichtete. Es ist eine Schule der Brüderlichkeit und eine
Schule zur Vermeidung von inneren und äußeren Konflikten. Sie dient zur
Entwicklung von Tugenden entsprechend einer 'ehrenwerten Hand'. Sie ist
keine Sportart. Obgleich sie grundsätzlich nicht Wettkampf orientiert
ist, hat sie viele Anwendungen für den Zweikampf. Sie ist eine
klassische Kampfkunst und ihr Zweck ist es, jeden Aspekt seines Selbst
entsprechend zu entwickeln, um eine reife Persönlichkeit zu schaffen,
die in sich Intellekt, Körper, Emotionen und Geist vereint. Diese totale
Integration hilft eine Persönlichkeit zu schaffen, die frei von inneren
Konflikten ist und die nach außen hin in reifer, intelligenter,
ehrlicher und tugendhafter Weise handelt.
Korea
hat eine lange Geschichte in der Zivilisation. Wie alle alten
Zivilisationen war es periodisch in militärische Aktionen verwickelt.
Die führte zum Aufbau einer Kampfkunsttradition, die bis heute reicht.
Während des vierten Jahrhunderts A.D. führten Wandermönche den
Buddhismus in Korea ein. Einige von ihnen waren auch zum Schutz ihrer
selbst mit den Kampfkünsten vertraut. Entsprechend den Überlieferungen
führten sie auch das einfache Volk in ihre Kampfkünste ein.
Die Silla Dynastie (668 - 935 A.D.) war ein Zeitraum in dem sich
die Kampfkünste schnell in Korea verbreiteten. Das Königreich Silla war
eines der drei Königreiche in Korea. Es erstreckte sich im südöstlichen
Teil Koreas. Es war berühmt für die militärische Kampfkraft seiner
jungen Kriegerklasse, dem Hwa Rang. Die fünf Grundprinzipien des Tang
Soo Do leiten sich von den Prinzipien dieser Elitekrieger her.
Mit Beginn der Yi Dynastie (1390 - 1907 A.D.) erschien das erste
und bedeutendste Buch Koreas über die Kampfkünste, das 'Moo Yei Do Bo
Tong Ji' und der Begriff 'Soo Bahk Do' (Weg des Handkampfes) wurde
allgemein benutzt. Während der japanischen Besetzung (1907 - 1945) war
die Ausübung nationaler Kampfkünste verboten. Dieses Verbot zwang viele
koreanische Soo Bahk Do Meister zu emigrieren oder heimlich zu üben.
Nach der Befreiung Koreas 1945 wurde das Moo Duk Kwan (Institut
der Kampftugenden) und vier weitere Kampfkunstschulen gegründet. Moo Duk
Kwan und Chi Do Kwan gründeten später 1960 den koreanischen Soo Bahk Do
Verband zum Studium und zur Übung der traditionellen koreanischen
Kampfkünste. Tang Soo (Soo Bahk) hat sich seit dieser Zeit über die
ganze Welt als traditionelle Kampfkunst verbreitet.
Gleichzeitig wurden vier weitere Kampfkunstschulen eröffnet: Chung Do
Kwan, Chang Moo Kwan, Song Moo Kwan und Yun Moo Kwan. In diesen Schulen
wurden Kampfkünste wie Kong Soo Do, Kwon Bop, Hwa Soo Do und Tae Soo Do
gelehrt. Diese Schulen schlossen sich später zu einem Verband zusammen
und nannten ihren Kampfsport 'Tae Soo Do' der 1965 in 'Tae Kwon Do'
umbenannt und eine olympische Disziplin wurde.
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Traditional Global Tang Soo Do Association
Aufgrund
der Nachfragen vieler TSD Ausübender weltweit nach
kontinuierlichem Training in traditionellem TSD wie es GM Shin direkt
überliefert hatte,
wurde
die Traditional Global Tang Soo Do Association im Geiste des
Großmeisters Jae Shul Shin 2019 gegründet. Ihr Ziel ist es
dessen Geist des traditionellen Tang Soo
Do für zukünftige Generationen weiterzutragen. So können
künftige Schüler des traditionellen TSD nach dem
überlieferten Geist des weltweiten Zusammenhaltes, des ehrlichen
Miteinanders mit sich und der Natur, gemeinsam trainieren.
Welt Tang Soo Do Vereinigung
Als
Vertreter des koreanischen Tang Soo (Soo Bahk) Do Verbandes kam
Großmeister Jae Chul Shin, ein Schüler des Großmeisters Hwang Kee und
Trainer von Chuck Norris 1968 nach USA und gründete die US Tang Soo Do
Federation. Nach vielen Jahren des Aufbaus gründete er 1982 die 'World
Tang Soo Do Association', die weltweit mit über 150.000 Mitgliedern in
vielen Ländern vertreten ist.
Deutsche Tang Soo Do Vereinigung
Einer
seiner Schüler ist Meister Klaus Trogemann, der seit 1982 das
traditionelle Tang Soo Do für die WTSDA in Deutschland verbreitet. Er
gründete 1995 die 'Deutsche Tang Soo Do Vereinigung e.V.' mit z. Zt.
über 600 Aktiven.
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